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Hoffnung im Senegal

Der letzte Regierungswechsel im Senegal war ein Wendepunkt, der sowohl Hoffnung als auch Unsicherheit mit sich brachte. Die politische Landschaft Westafrikas befindet sich in einer Phase des Umbruchs, in der Putsche und gewaltsame Machtübernahmen immer häufiger werden. In vielen dieser Länder setzen die neuen Regierungen zunehmend auf die Abkehr vom Westen und suchen alternative geopolitische Partnerschaften.

Im Senegal geschah der Wechsel auf eine bemerkenswerte Weise: Eine politische Gruppierung, deren Führungspersonen zuvor inhaftiert waren, übernahm die Macht. Diese Gruppe wurde von vielen als Symbol für Widerstand und Reformwillen gesehen. Ihre politische Agenda richtet sich gegen die bisherige Elite, die das Land jahrzehntelang regierte und teilweise als korrupt und eng mit westlichen Interessen verflochten galt.

Der Senegal ist ein junges Land, nicht nur demografisch, sondern auch politisch. Fast zwei Drittel der Bevölkerung sind unter 25 Jahre alt, und diese jungen Menschen fordern eine gerechtere und prosperierende Zukunft. In diesem Kontext wird der Machtwechsel als Chance betrachtet, den Weg für tiefgreifende Reformen zu ebnen. Die neue Führung verspricht, sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen, den Kampf gegen Korruption und die Schaffung von Arbeitsplätzen einzusetzen – zentrale Themen, die insbesondere die jungen Menschen im Land bewegen.

Dennoch bleibt die Lage fragil. Die wirtschaftliche Abhängigkeit von ausländischen Investoren, insbesondere aus dem Westen, sowie die zunehmenden Spannungen in der Region stellen Herausforderungen dar, denen die neue Regierung begegnen muss. Während die Menschen auf Veränderung hoffen, bleibt abzuwarten, ob die neue Führung den Erwartungen gerecht werden kann, und ob es gelingt, Stabilität und Fortschritt im Senegal zu sichern. 

Insgesamt spiegelt der Regierungswechsel die Sehnsucht nach einem Neuanfang wider – einer Abkehr von alten Machtstrukturen hin zu einem souveräneren und gerechteren Senegal.

Machtwechsel im Senegal – Hoffnung aus Gefängnis

Toubab, ein Versuch der Abschiebung zu entgehen

An den Grenzlandfilmtagen habe ich den Film Toubab gesehen. Toubab wird aus der Haft entlassen. Am spontanen Fest seiner Entlassung kommt er allerdings erneut in Konflikt mit der Polizei. Die Behörden möchten ihn ausschaffen. Obwohl er in Deutschland geboren ist, sehen es die Gesetze vor – im übrigen auch in der Schweiz – Menschen in ihr «Heimatland» zurückführen zu können.

Florian Dietrich hat den Versuch zweier «Vorstadtgangster» filmisch humorvoll aufbereitet, die Abschiebung durch eine Heirat zu verhindern. Die beiden «Gangster» heiraten tatsächlich, und «das Paar» versucht eine Ehe zu simulieren. Es bestehen Verwicklungen mit dem Umfeld. Die Behörden stellen eine Falle, und Toubab wird in den Senegal ausgeflogen.

Hintergründig betrachtet, verkörpert der Film eine Hommage an die Freundschaft und hinterfragt die Gesetze und das Vorgehen der Migrationsbehörde. Das Leben von Toubab wird als «nicht in der Gesellschaft angekommen » gezeigt, weder in Frankfurt noch später in Dakar. Die Familienverhältnisse spielen hier auch eine Rolle; Integration wurde vom Vater nicht vorgelebt, vielmehr aber Anpassung an die Verhältnisse in Deutschland.

Das Ende des Films spielt in Dakar. Toubab lebt nun dort, gilt allerdings als «Weisser». Schön wäre meiner Sicht nach noch eine Geschichte darüber, wie ein abgeschobener Mensch versucht, sich dort ein neues Leben aufzubauen. Der Wunsch bleibt als Traum, dass Toubab als Brückenbauer arbeiten kann. Die Übernahme einer Patenschaft für den Sohn seines Freundes würde hierzu allerdings einen ersten Schritt darstellen.

Dazu kann der Film suñu ekool von Andi Bänziger durchaus eine prima Ergänzung sein. Dieser beschreibt Boubas Rückkehr in den Senegal nach 15 jähriger Arbeit in der Schweiz. Er möchte nun die Zukunft des Senegal mitgestalten. Der Film wurde ebenfalls an den Grenzland Filmtagen gezeigt.

Wir laden Sie dazu ein, die Lebensfreude im Senegal mit Senegaltours zu entdecken.

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Senegal auf der BIT in Mailand

Auf der Messe BIT in Mailand besuchte ich 2022 den Stand von Senegal. Sie servierten leckere Speisen und feine Getränke, dazu eine fröhliche Atmosphäre. Ich fühlte mich wohl und stimmte Lieder an. Cheik Niang, ein Vertreter von Chicotour meinte sofort, als er meine Webseite gesehen hatte, man könne Motorradtouren organisieren.

Senegal bietet vielfältige Möglichkeiten, das facettenreiche Land ist auch «das Tor Afrikas». Im Prospekt von Chicotour waren drei Strecken erwähnt, nach Adrar in Mauretanien, nach Gambia und Tansania. Alles wurde auf Italienisch wiedergegeben. Cicotour bietet zusätzlich noch viele reizvolle Ausflüge an.

Das Hotelangebot des Senegal ist gut, und das dazugehörige Tourismusbüro möchte mit jedem Stand Gäste anlocken. Die Fluglinien Neos bietet einen Direktflug ab Mailand nach Dakar. Hierfür lohnt es sich, Reisen zu verkaufen.

Ich bin sicher, wunderbar mit Agenturen im Senegal arbeiten zu können. Die Webseite von Cicotour überzeugte mich. Gespannt bin ich, ob es uns gelingt, mehr Inhalte auf Senegaltours zu packen.

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Warum kommen die Flüchtlinge?

An den Solothurnern Filmtagen sah ich mir den Dokumentarfilm Miraggio an. Die hoffnungslose Situation der Flüchtlinge erschüttert. Nach sehr langer Reise endlich angekommen, – wenn überhaupt angekommen – warten sie auf jene Papiere, um bleiben zu können.
Ich verfasste dazu ein Lied:
Richtige Papiere

Im Film kommen die Flüchtlinge zu Wort. Sie zeigen, wie sie in Flüchtlingsheimen oder in illegalen Lagern leben. Frühmorgens gehen sie zu einem Brunnen, um sich zu waschen.

Dadurch «bringen Sie auch Armut» nach Europa. Im Senegal haben junge Menschen normalerweise nur wenige Perspektiven. Es ist nämlich auch so, dass sich allgemein, aber besonders dort politische Systeme schwer ändern lassen. Überdies bekämpft die dortige Wirtschaft trotz entsprechender und guter Wachstumszahlen kaum Armut.

Hier können Sie ein Gespräch auf dem Zürcher Filmfestival verfolgen, an welchem Ort der Film ebenfalls gezeigt wurde.

Die Regierungsgeschäfte in Senegal verlaufen ineffizient. Der Dokumentarfilm zeigt auf, wie sich die Flüchtlinge abmühen, Geburtsurkunden usw… auszutauschen. Sie sind gut vernetzt und geben einander Tipps, um eine glaubwürdige Geschichte zu erzählen, damit sie in einem vielversprechenderen Land aufgenommen werden können.
Ihre Flucht ist nachvollziehbar und verständlich, doch sollten wir unbedingt bessere Lösungen und Alternativen finden.

Wie hartnäckig Menschen aus dem Senegal vorgehen, um woanders Fuss zu fassen, zeigt folgender Artikel in der Luzerner Zeitung. Geflüchtete möchten übrigens ungern in Italien bleiben.
Hier der Beitrag, der uns zur Verfügung gestellt wurde:



Flüchtlinge möchten in Europa lernen und arbeiten. Doch das ist schwer machbar. Die senegalesischen Familien erwarten übrigens finanzielle Unterstützung von geflüchteten Angehörigen. Mittellose Rückkehrer gelten dazu noch als Versager. Dabei wäre es effektiver, in solche Angelegenheiten gezielt Gelder zu investieren, um bessere Perspektiven zu entwickeln – Ressourcen dafür fair einzusetzen. Flüchtlinge könnten beispielsweise im Hotelwesen ausgebildet werden.

Hotelfachschulen, gerade in der Schweiz, sind ja meistens «Eliteschmieden». Diese mit den Chancen von Geflüchteten zu konfrontieren – ein guter Ansatz?
Immerhin machbar wäre es, entsprechende Schulgelder zu erhöhen und Stipendien zu vergeben.

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Dakar das Tor zur Hölle?

Ich las dieses spannende Buch, «Ein Coffee togo in Togo»:
Ein junger Unternehmensberater ist mit seinem Fahrrad in Europa und Westafrika unterwegs. Als Kaffeeliebhaber will er nach Togo. Als Radfahrer sieht er reichlich viel von Westafrika und die Megastädte.
Buch Ein Coffee togo in Togo

Dakar bezeichnet er als «Tor zur Hölle». Der Moloch vom Verkehr, die Elendsviertel und überall der Schmutz. Als Radfahrer erlebt er alles intensiv. Das ist auch ein Grund dafür, dass Afrikareisende Städte meiden sollten. Dort existieren aber einige schöne Quartiere, natürlich dort, wo die Reichen wohnen, in der Nähe moderner Geschäftsviertel.

Doch die übrigen Gebiete wirken gegenüber Europäer eben wie «das Tor zur Hölle».

Al Imfeld versucht Lösungen aufzuzeigen. Die afrikanischen Städte sollten sich zu Agro-Cities entwickeln, was bedeutet, sich weitgehend selbst zu versorgen. Das Buch las ich nur teilweise, doch gefielen mir wirklich dessen Lösungsansätze. So würden sich Touristen in Dakar auch meiner Meinung nach wohler fühlen. Leider ist Al Imfeld 2017 verstorben, seine Webseite ist noch im Netz. Es wäre schön, wenn seine Ideen weitergetragen werden.
AgroCity in Afrika

Afrika steht im Städtebau vor riesigen Herausforderungen. Was denken unsere Leser darüber?

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