An den Grenzlandfilmtagen habe ich den Film Toubab gesehen. Toubab wird aus der Haft entlassen. Am spontanen Fest seiner Entlassung kommt er allerdings erneut in Konflikt mit der Polizei. Die Behörden möchten ihn ausschaffen. Obwohl er in Deutschland geboren ist, sehen es die Gesetze vor – im übrigen auch in der Schweiz – Menschen in ihr «Heimatland» zurückführen zu können.
Florian Dietrich hat den Versuch zweier «Vorstadtgangster» filmisch humorvoll aufbereitet, die Abschiebung durch eine Heirat zu verhindern. Die beiden «Gangster» heiraten tatsächlich, und «das Paar» versucht eine Ehe zu simulieren. Es bestehen Verwicklungen mit dem Umfeld. Die Behörden stellen eine Falle, und Toubab wird in den Senegal ausgeflogen.
Hintergründig betrachtet, verkörpert der Film eine Hommage an die Freundschaft und hinterfragt die Gesetze und das Vorgehen der Migrationsbehörde. Das Leben von Toubab wird als «nicht in der Gesellschaft angekommen » gezeigt, weder in Frankfurt noch später in Dakar. Die Familienverhältnisse spielen hier auch eine Rolle; Integration wurde vom Vater nicht vorgelebt, vielmehr aber Anpassung an die Verhältnisse in Deutschland.
Das Ende des Films spielt in Dakar. Toubab lebt nun dort, gilt allerdings als «Weisser». Schön wäre meiner Sicht nach noch eine Geschichte darüber, wie ein abgeschobener Mensch versucht, sich dort ein neues Leben aufzubauen. Der Wunsch bleibt als Traum, dass Toubab als Brückenbauer arbeiten kann. Die Übernahme einer Patenschaft für den Sohn seines Freundes würde hierzu allerdings einen ersten Schritt darstellen.
Dazu kann der Film suñu ekool von Andi Bänziger durchaus eine prima Ergänzung sein. Dieser beschreibt Boubas Rückkehr in den Senegal nach 15 jähriger Arbeit in der Schweiz. Er möchte nun die Zukunft des Senegal mitgestalten. Der Film wurde ebenfalls an den Grenzland Filmtagen gezeigt.
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